Schlummerndes Talent

 

Der Mensch wächst mit seinen Aufgaben, heißt es. Margrit Kieckbusch aus unserem Chor wird dieser Satz wohl mindestens einmal am Tag in den Sinn kommen – immer dann, wenn sie sich nach einem langen, anstrengenden Arbeitstag zum Gitarrespielen zurückzieht. Ihr Ziel hat sie sich selbst gesetzt: Das von unseren Solistinnen gesungene „Ave Maria“ will sie auf der Gitarre begleiten. Eine ziemliche Herausforderung – nicht nur weil der Satz so seine Tücken hat, sondern auch weil die 46-Jährige Autodidaktin ist und erst vor wenigen Jahren das Gitarrespielen wieder für sich entdeckt hat.

In der Schulzeit war das Instrument noch ihr ständiger Begleiter gewesen, von der vierten bis zur zehnten Klasse lernte sie die Grundlagen bei ihrer damaligen Musiklehrerin. Einem herausfordernden Job und der Familiengründung geschuldet, geriet die Gitarre dann mit den Jahren in Vergessenheit. Erst als sie zu uns in den Chor kam, erwachte ihre Leidenschaft für das Instrument aufs Neue und sie studierte die Altstimme zahlreicher Lieder quasi nebenbei ein.

Zeit fürs Gitarrespielen hat die Verkaufsleiterin der Inselbäckerei Kruse und frisch gebackene Großmama eigentlich nicht – aber sie nimmt sie sich. Und übt täglich konsequent eine Stunde. Bis zur Pfingstreise nach Schweden soll die Liedbegleitung stehen und in den Kirchen Schwedens erklingen. Wie wir Margrit kennen, wird es fantastisch werden …